Gagausien Transnistrien
Moldawien

Der Name der Republik Moldau (rumänisch Republica Moldova) leitet sich vom Fluss Moldova (deutsch Moldau1) ab, der im Nordosten Rumäniens liegt.
Das heutige Moldawien war ein großer Teil des Gouvernement Bessarabien2 des Russischen Kaiserreiches. .
82% der Bewohner sind rumänischsprachige Moldauer (ohne Transnistrien); 92% der Bevökerung sind orthodoxe Christen.

Ștefan cel Mare3-Denkmal in Chișinău
1 nicht zu verwechseln mit der Moldau in Tschechien.
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abgeleitet vom walachischen Fürtstengeschlecht Basarab (herrschten im 13. und 14. Jahrhundert). 1812 gelangte der östliche Teil (das Gebiet zwischen Pruth und Dnister) des bisherigen Fürtstentums Moldau - nach dem russisch-türkischen Krieg (1806-1812) - an das Russische Reich. Aufgrund des Friedensvertrags von Versailles (1920) wurde Bessarabien ein Teil Rumäniens. Die Sowjetunion (als Nachfolgerin des Russischen Reiches) betrachtete Bessarabien weiterhin als Teil ihres Staatsgebietes und forderte die Rückgabe. Fortsetzung der Landesgeschichte in der Fußnote 7.

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Der Heilige und Nationalheld Moldawiens - Stefan der Große (~1433-1504) - war ein Herrscher des Fürtstentums Moldau; dessen Gebiet heute zu Rumänien, der Republik Moldau und der Ukraine gehört.


In der Hauptstadt Chișinău:

Der Triumpfbogen wurde anlässlich des Sieges im Russisch-Türkischen Krieg (1828/29) 1840 errichtet (links), Rathaus (1901; 2. von links und Mitte), Nationales Historisches Museum4 (2. von rechts) und Figuren aus dem Neolithikum (3. Jahrtausend v. Chr.) im Nationalmuseum für Ethnographie und Naturgeschichte (rechts).

2. Reihe:

Kathedrale der Geburt des Herrn (1836; links und 2. von links) und Synagoge der Glasmacher (1898; Mitte bis rechts).

3. Reihe: Orthodoxe Holzkirche "Mariä Entschlafung"5
4. Reihe:

Denkmal für 3 besarabische Märtyrer6 (links); Befreiungs-Monument7 (2. von links), Puschkin-Denkmal8 (1885; Mitte) im Historischen Stadtpark, Puschkin-Statue9 vor dem Puschkin-Museum in Dolna und die Skulptur der Liebenden (rechts) wiederum in Chișinău.

5. Reihe: Im Bazar

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Es wurde 1893 gegründet (zuvor diente das Gebäude als Lyceum). Die Kopie der Kapitolinischen Wöfin in Rom im Hof soll ein Hinweis darauf sein, dass die Provinz Dacia (das benachbarte heutige Rumänien) einst zum Römischen Reich gehörte.

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Die Kirche wurde in Hirjauca 1642 errichtet und 2009 restauriert in Chișinău wieder aufgestellt. Trauungen und Kindtaufen finden am Wochenende im "Fließband-Verfahren" statt.

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die für die Wiedervereinigung der rumänischen Nation kämpten. Sie wurden 1917 von russischen Soldaten hingerichtet. Das 1933 errichtete Denkmal wurde 1940 beim Einmarsch von Sowjettruppen zerstört und nach Erlangung der Unabhängigkeit (1991) rekonstruiert.

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1970 erichtet zu Ehren der Befreiung (durch die Rote Armee 1944) von der faschistischen Besatzng. Deutsche und rumänische Truppen hatten 1941 die Moldauische SSSR besetzt; die im Zuge des (geheimen) Hitler-Stalin-Pakts 1940 - nach der Besetzung durch sowjetische Truppen - proklamiert worden war.

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Der russische Nationaldichter Alexander Puschkin (1799-1834) war 1820-23 nach Chișinău verbannt worden (er war wg. "liberaler" Gedichte am Zarenhof in Ungnade gefallen) und arbeitete im Exil als Übersetzer.

9

1821 war er "Gast" des Schrifstellers Zamfir Ralli-Arbore in Dolna. Er hatte sich mit dem russischen Stadthalter in Chișinău wg. "Liebeshändel" überworfen (was zum Exil im Exil führte).



2. Reihe:

Beichtigung der Weinkeller10 in Mileștii Mici (links), wo Millionen von Flaschen eingelagert werden (2. von links) und in Cricova: Hier werden Raritäten gelagert (Mitte), Schaumwein11 nach der Méthode champenoise hergestellt (2. von rechts) und es ist einen Bergmanskapelle (rechts) vorhanden. .

4. Reihe:

Folkloreprogramm während des Mittagessens in einem Landgasthof im Dorf Trebujeni.


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entstanden durch bergmännische Kalkstein-Förderung in ca. 100 m Tiefe. Die Bergwerke wurden nach der Stilllegung umfunktioniert.

11

sollte auf den Krimsekt-Etiketten im Kleingedruckten das Wort "Cricova" vorkommen, wurde er hier hergestellt.


"Hügel der sesshaften Zigeuner" in Soroca.
3. Reihe:

Museum für traditionelle bäuerische Lebensweise (19. Jahrhundert) in Butuceni.
Einschub: Bessarabische Teppichkunst im Folklorezentrum Artă Rustică in Clișova Nouă (2. von links).


Blick ins Răul-Tal (links). In Butuceni: Höhlenkloster "Mariä Himmelfahrt" (um 1675 gegründet; 2. von links und Mitte) und Mariä-Geburt-Kirche (1904; 2. von rechts und rechts).

2. Reihe:

Mönchskloster Curchi12: Sommerkirche "Mariä Geburt" (1810; 2. von links und Mitte) und die Winterkirche des Demetrius (19. Jh.; 2. von rechts und rechts).

4. Reihe:

Nonnenkloster Hîncu / Hăncu13: Kathedrale der Hl. Apostel Petrus und Paulus (im Bau befindlich, 2000 geweiht; links) mit Unterkirche (2. von links), Sommerkirche "Hl. Fromme Paraskewa" (1835; Mitte und 2. von rechts) und Blick auf die Ikonostase der Winterkirche "Mariä Entschlafung" (1841; rechts).

5. Reihe: Kloster Căpriana14: Sommerkirche "Mariä Himmelfahrt"15 (links und 2. von links) und die Winterkirche "St. Georg" (1903; 2. von rechts und rechts).

12 zur Sowjetzeit als Krankenhaus genutzt.
13 zur Sowjetzeit als Tuberkulose-Santorium genutzt; 1992 erfolgte die Rückübertragung.
14 zur Sowjetzeit geschlossen.
15

1491 gestiftet von Ștefan cel Mare, 1545 umgebaut.


In Albota16:

Die Kirche wurde 1938 errichtet und 2003 restauriert17 der russisch-orthodoxen Gemende übergeben.

2. Reihe:

Typisch für die ehemaligen deutschen Gehöfte waren ein Ziebrunnen und ein separater Keller.


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Das ehemalige "Deutsche Dorf" Albota wurde 1880 von deutschen Kolonisten gegründet. 1940 lebten hier 872 Deutsche und 85 andere Nationalitäten. Aufgrund des Hitler-Stalin-Paktes wurden 1940 die annähernd 100.000 Deutschen in Bessarabien (wie die Deutschen in der benachbarten Bukowina und im Baltikum) unter diem Motto "Heim ins Reich" unter (chaotischen Umständen) schwerpunktmäßig im Reichsgau "Wartheland" angesiedelt (die dortige polnische Bevölkerung war zuvor nach der 1939 erfolgten Bestzung Polens vertrieben worden). Die Deutschen mussten beim Vorrücken der Roten Armee 1944 evakuiert werden.

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Dies wurde durch Spenden von Bessarabien-Deutschen und der Evangelischen Kirche in Deutschland ermöglicht. Zwischen 1940 und 2003 wurde die Kirche nicht als Gotteshaus genutzt, der Kirchturm war abgerissen worden.




Gagausien

83% der Bevölkerung der Autonomen territorialen Einheit Gagausien sind turksprachige Gagausen, überwiegend orthodoxe Christen.
Unterrichtssprache ist Russisch, gagausisch ist ein eigenes Schulfach. Die gagausische Schriftsprache war russsich mit (türkischen) Sonderzeichen, heute wird das lateinische Alphabet verwendet. Die Beschritung ist in Russisch.
Es besteht eine große Affinität zu Russland. Eine Vereinigung mit Rumänien, was die rumänischsprachigen Moldauer befürworten und ein EU-Beitritt werden abgelehnt. Eine kulturelle Unterstützung erfolgt durch die Türkei.

In der Hauptstadt Comrat: Eine Leninstatue zwische dem Kulturhaus (links) und dem Regionalparlament (Mitte). Kathedrale "Johannes der Täufer" (1820; 2. von rechts und rechts).

2. Reihe: Skulptur "Erwartung" (links).
3. Reihe: Folklore im Museum für Geschichte und Ethnographie Gagausiens in Beșalma.
4. Reihe: Was ist im gelben Fass: Kwas oder Bier? (links).



Transnistrien18

Die Pridnestrowische Moldauische Republik (PMR)19 entstand zwischen 1990 und 1992 beim Zerfall der Sowjetunion im Transnistrien-Konflikt durch Sezession von der Republik Moldau.
Der Name leitet sich vom Nistru20 (rumänisch) ab, da das Gebiet hauptsächlich östlich dieses Flusses liegt.
32% der Bevölkerung sind Moldauer (ihr Siedlungsschwerpunkt liegt in den ländlichen Gebieten), 30% sind Russen und 29% Ukrainer.

Lenin vor dem Parlament in Tiraspol

In Bender21: Triumphbogen (2008 anlässlich der 600-jährigen Stadtgründung errichtet; links). Von der Festung22 (2. von links) aus soll der Lügenbaron Münchhausen23 (1720-1797) seinen Ritt auf der Kanonenkugel (Mitte) absolviert haben. Die Orthodoxe Kirche des Hl. Alexander Newski in der Festung (1833 geweiht; 2. von rechts und rechts).

In der Hauptstadt Tiraspol:
2. Reihe:

Denkmäler: Alexander Wassiljewitsch Suworow-Rymnikski24 (1979 aufgestellt; links), Katherina II.25 (2. von links), Grigori Alexandrowitsch Potjomkin26 (2. von rechts) und T-34-Panzer (aus dem 2. Weltkrieg) vor der neuen Georgskapelle (rechts).

3. Reihe:

Rathaus (1956; links), nobles Wohn- und Geschäftshaus (2. von links) und russisch-orthodoke Kathedrale "Christi Geburt" (1999; 2. von rechts und rechts).


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ist seit 1990 faktisch von der Zentralregierung in Chișinău unabhängig und verfügt über eine eigene Regierung, Verwaltung, Währung und eigenes Militär. Es ist Mitglied der Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten, die nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 entstandenen. Dazu zählen auch Abchasien und Südossetin (von Georgien abgetrennt). Aseibaidschan eroberte 2023 die von Armeniern bewonhte Enklave Azrach (= Bergkarabach) und vertrieb die Einwohner.

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Pridnestrowskaja Moldawskaja Respublika (russisch), Republica Moldovenească Nistreană (moldauisch), Prydnistrowska Moldawska Respublika (ukrainisch) bzw. Transnistrische Moldauische Republik (deutsch).

20 Dnester (russisch) bzw. Dnister (deutsch); Bender liegt an seinem rechten Ufer.
21 Bendery (russisch und ukrainisch) bzw. Tighina (rumänisch)
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Im 15. Jh. ließ Ștefan cel Mare hier ein Fort errichten; nach der osmanischen Bestzung 1538 wurde es erweitert. 1789 musste die Festung (während des Russisch-Türkischen Krieges) an Feldmarschall Potjomkin übergeben werden.

23 von 1738 bis 1750 diente er als Offizier dem Zaren.
24 Der Russischer Generalissimus (1730-1800) gründete 1792 Tiraspol.
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Unter Katharina der Großen (1729-1796; ab 1762 Kaiserin Ruslands) wurde Bessarabien im Russisch-Türkischen Krieg 1770 erobert.

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Der Feldmarschal und Liebhaber von Katharina der Großen (1739-1791) eroberte (im Russisch-Türkischen Krieg) und erschloss als Gouverneur "Neurussland" (die nördliche Region des Schwarzen Meeres; nämlich Bessarabien und den südlichen Teil der Ukraine).
Die Legende der Potemkinschen Dörfer ist historoisch umstritten. Gegner Potjomkins unterstellten ihm, durch Atrappen den Wohlstand bei der Neubesiedlung vortäuscht zu haben, als Katharina die Große durch "Neurussland" reiste.


Bazar in Tiraspol: Second-Hand-Laden (rechts).
2. Reihe:

Ein Kiewer Kotelett ist ein paniertes, halbiertes und gefülltes Hähnchen-Brustfilet (Mitte).

3. Reihe:

In einem Ukrainischen Restaurant: Nostalgie-Sammlung "Zurück in die UdSSR" nach dem Motto "Alles Neue wird das Alte vergessen lassen".
(Von linke): Wolga-Limuosine, Wasserautomat, Briefkasten, sowie Marx, Engels, Lenin und Stalin (die "Schöpfer" des Marxismus-Leninismus).