Lettland

Das heutige Lettland (lettisch Latvija) entstand aus den russischen Gouvernements Kurland (mit der historischen Landschaft Semgallen) und Livland (südlicher Teil - der nördliche Teil gehört heute zu    Estland), sowie der historischen Landschaft Lettgallen. Knapp 60% der Bevölkerung sind Letten, über 27% Russen.

Freiheitsstatue in Riga, die drei Serne auf der Spitze symbolisieren die 3 Landesteile

Die Alt- und Neustadt der Hauptstadt Riga (abgeleitet von Rigebach) sind UNESCO-Weltkulturerbe: "Drei Brüder" (ältestes Wohnhaus; 15. Jh.; Mitte) und Schwarzhäupterhaus (14. Jh., 1941 zerstört, 1999 wieder errichtet; rechts) (1).

2. Reihe:

In Riga) wg. der ca. 500 Jugendstilhäuser wir Riga auch als "Stadt des Jugendstils" bezeichnet (2).

3. Reihe:

In Jurmala: Der 30 km lange Ostseestrand ist wg. Verschmutzung zum baden weniger geeignet. Zahlreiche Holzvillen (um 1900 errichtet; vgl. Mitte links) sind wg. ungeklärter Eigentumsverhältnisse dem Verfall preisgegeben!


(1)

vgl. dazu die Anmerkung der Schwarzhäupter-Gilde in Estland.

(2)

Einer der Architekten war Michael Eisenstein (1867-1921), Vater des Fimregisseurs Sergei Eisenstein (1898-1948).


Das Baltikum umfasst neben den heutigen Staaten   Estland, Lettland und    Litauen auch West- (heute ein Teil Polens) und Ostpreußen (der Norden ist heute die russische Exklave Kaliningrad, der Süden ein Teil Polens) und das Memelland, das mit Ausnahme von Estland von den indoeuropäischen Balten besiedelt wurde.
Westbaltische Stämme: Prußen (Altpreußen) in West- und Ostpreußen sowie Kuren im Memelland, Westlitauen und Kurland; Ostbaltische Stämme: Letten und Litauer (nur deren Sprachen blieben erhalten!).
Baltendeutsche bildeten die Oberschicht in den ehemaligen russischen Gouvernements Estland, Livland und Kurland. Nach der Unabhängigkeit Estlands und Lettlands (1918) wurden die deutschbaltischen Großgrundbesitzer enteignet. Nach dem Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt (1939) wurden sie "heim ins Reich geholt"; da viele von ihnen in dem von der Wehrmacht 1939 eroberten Polen - im "Warthegau" - angesiedelt wurden, führte dies erneut zur Vertreibung!