Memelland
Litauen

In den Quedlinburger Annalen (1009) taucht der Begriff Litua (beim Versuch der Christianisierung im Grenzgebiet zu Russland) auf, die Litauer (über 85% der Bevölkerung) nennen ihr Land Lietuva.


Nemunas (Memel)

Die Altstadt der Hauptstadt Vilnius (deutsch Wilna) ist UNESCO-Weltkulturerbe: St.-Annen-Kirche (um 1500; Mitte) und Tor der Morgenröte (16.; rechts) (1) in der Stadtmauer.

Berg der Kreuze (links) / In Trakai: Inselburg (Gründung 13.Jh.; Mitte links), Karäerhaus (Mitte rechts) (2).


(1)

In der integrierten Kapelle befindet sich die Ikone der barmherzigen Gottesmutter, sie ist die Schutzheilige der Litauer und Weißrussen.

(2)

Karäer (hebräisch qara'im = "Leute der Schrift"), eine jüdische Sekte auf der Krim, wurden von Großfürst Vytautas im 14. Jh. als Palastwache nach Trakai geholt.




Memelland

Das Memelgebiet - der Teil Ostpreußens nördlich der Memel incl. des nördlichen Teils der Kurischen Nehrung - erlebte nach dem 1. Weltkrieg eine wechselvolle Geschichte: 1920 französische Mandatsverwaltung, 1923 von Litauen annektiert, 1924 Autonomiestatus, 1939 Rückgabe an das Deutsche Reich, 1944 Einmarsch der Roten Armee, 1948 Teil der Litauischen SSR.
Der nördlichste Ort war Nimmersatt (" ... wo das Deutsche Reich ein Ende hat").

In Klaipeda (deutsch Memel): Ehemalige Residenz des französischen Mandatsverwalters (links) / Alte Post (Mitte links) / Simon-Dach-Brunnen (1912) mit Ännchen-von-Tharau-Standbild (1989; rechts) - dem Wahrzeichen der Stadt - vor dem Theater (1819, nach Brand 1854 neu erbaut; Mitte rechts).

Auf der Kurischen Nehrung - abgeleitet vom baltischen Stamm der Kuren und altpreußischen neria (= "vom Wasser aufgeworfener Landstreifen"):


4. Reihe:

In Juodkrante (deutsch Schwarzort): Skulpturen auf dem Hexenberg: Geburt der Riesin Neringa (2. von links), Neringa schüttet die Nehrung auf (Mitte) / Holzkreuze auf dem Friedhof (rechts).

5. Reihe:

In Nida (deutsch Nidden): Thomas-Mann-Haus (Mitte links) (1) / Kurenwimpel (Mitte rechts) (2) / Große Düne (rechts) (3).


(1)

In dem Haus auf dem "Schwiegermutterberg" verbrachte Thomas Mann 1930-32 die Sommer und schrieb an seinem Roman "Joseph und seine Brüder" (1929 hatte er den Nobelpreis für Literatur erhalten, 1933 emigrierte er wg. der Nationalsozialisten).

(2)

Erkennungszeichen für den Herkunftsort im Haff und "Familiengeschichte" des Eigentümers!

(3)

Quer über die Düne verläuft die Grenze zwischen Litauen und der russischen Exklave Kaliningrad!