Bosnien und Herzegowina
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Bosnien leitet sich vom Fluss Bosna ab, Herzegowina von Herzogtum.
1992 löste sich Bosnien und Herzegowina aus dem Staatsverband Jugoslawien; dies führte zum Bosnienkrieg (Kämpfe zwischen Kroaten, Bosniaken und Serben). Im Dayton-Vertrag (1995) einigte man sich auf einen dezentralisierten Bundesstaat mit der Föderation Bosnien und Herzegowina (mehrheitlich von Kroaten und Bosniaken bewohnt), der Republiks Srpska (mehrheitlich von Serben bewohnt) und dem Brčko-Distrikt (er teilt zwar die Republika Srpska, schafft aber im Nordosten eine Verbindung zwischen der Föderation Bosnien und Herzegowina und Kroatien).


In der Landeshauptstadt Sarajevo: Vijećnica1 (Altes Rathaus; 1894; Mitte) und Replikat2 vor dem Sarajevo-Museum an der Lateiner-Brücke (rechts).

2. Reihe:

Gazi-Husrev-Beg-Moschee (1531; links und 2. von rechts) mit Brunnen für die rituellen Waschungen (2. von links) und Sahat Kula (Uhrturm; 17. Jh.; rechts).

3. Reihe:

Kaisermoschee (1462; links), Isa-Begov-Hamam (heute Hotel mit Sauna; Mitte) und Baščaršija (Marktplatz) mit Sebilj-Brunnen (1891; links).

4. Reihe:

Römisch-katholische Herz-Jesu-Kathedrale (links und Mitte links) und serbisch-orthodoxe Mariä-Geburt-Kathedrale3 (Mitte rechts und rechts).

5. Reihe:

Inat kuća4 ("Trotz-Haus"; links neben der Wahlreklame), Markale (Markthalle; 1893; Mitte rechts) und Vječna vatra5 (Ewiges Feuer; links).


1

ab 1947 National- und Universitäts-Bibliothek, 1992 bei der serbischen Belagerung zerstört; 2014 wieder aufgebaut (heute sind darin die Nationalbibliothek und in Teilen die Stadtverwaltung untergebracht).

2

in dem Original (heute im Österreichischen Heeresmuseum in Wien) saßen der österreichische Thronfolger Franz Ferdinad und seine Ehefrau Sophie; das Attentat (28.6.1914) überlebten sie nicht. Es war der Auslöser für den Ersten Weltkrieg. Auf dem Berliner Kongress (1878) war Österreich-Ungarn mit der Verwaltung von Bosnien und Herzegowina (zuvor Bestandteil des Osmanischen Reiches) beauftragt worden.

3 die Ikonostase wurde gerade restauriert.
4

das Haus stand dem Rathaus-Neubau im Wege. Der Eigentümer beharrte nach dem Abriss auf den Wiederaufbau auf der gegenüberliegenden Seite (was ihm auch gelang!).

5 zur Erinnerung der Befreiung Sarajevos im Zweiten Weltkrieg.

In Sarajevo: Tašlihan (= "Steinernes Haus"), die ehemalige Karawanserei wurde 1543 erbaut und durch einen Brand (1879) zur Ruine (links).


Kravica-Wasserfälle: Der Trebižat-Fluss stürzt auf insgesamt 120 Meter Breite 26 Meter in die Tiefe (links).

Der Erfinder und Elektroingenieur Nicola Tesla (links) wurde 1856 in Kroatien (damals noch zum Kaisertum Österreich gehörend) geboren, er verstarb 1943 in New York. Tesla-Denkmäler gibt es auch in den anderen Republiken des ehemaligen Jugoslawiens. Der US-Amerikaner Elto Musk vermarktet seine Elektofahrzeuge unter dem Namen "Tesla".


An "Die Schlacht an der Neretva"6 erinnert eine Film-Brücke (links) ein Museum (Mitte) und ein Film-Plakat mit Yul Brunner (rechts).

2. Reihe:

In Mostar7 an der Neretva: Stari Most8 (= "Alte Brücke"; links), Koshi-Mehmed-Paša-Moschee (Mitte links; 1619), Hadži-Kurt-Moschee ("Moschee der Ledergerber"; 18. Jh.; Mitte rechts) und Krive Ćuprija (= "Krumme Brücke"; 1558; rechts).

3. Reihe:

Im Kaijtaz-Haus (heute Museum; 18. Jh.; links); Ruine, ein Relikt aus dem Bosnienkrieg (1991-1994; Mitte links) und römisch-katholische Peter-und-Paul-Kirche9 mit 107 Meter hohem Glockenturm (Mitte rechts und rechts).


6

die Eisenbahbrücke bei Jablanica wurde 1943 von deutschen Truppen zerstört. Partisanen bauten heimlich eine Behelfsbrücke, um sich zurück zu ziehen. Der Kriegsfiilm "Die Schlacht an der Neretva" von 1969 stellt die Ereignisse nach.

7

Hauptstadt des Kantons Mostar-Neretva in der Föderation Bosnien und Herzegovina.

8

Wahrzeichen der Stadt Mostar, 1566 erbaut, 1993 durch kroatischen Beschuss im Bosnienkrieg zerstört, 2004 wiederhergestellt; UNESCO-Weltkulturerbe zusammen mit der Altstadt.

9

1866 erbaut, 1992 im Bosnienkrieg zerstört, 2000 wieder errichtet.


Im Dorf Blagaj: Derwisch-Kloster (~1520; links) an der Buna-Quelle und islamischer Friedhof (Mitte links): in Počitel: Šišman-Ibrahim-Paša-Moschee (1563; Mitte rechts und rechts).

2. Reihe:

In Radimlja: Steċci10 (Grabsteine der Bogomilen11; 15./16. Jh.; links und Mitte links); in Trebinje: Serbisch-orthodoxe Kirche der Heiligen Verklärung Gottes (1905; Mitte rechts und rechts).

3. Reihe:

In Višegrad: Mehmed-Paša-Sokolović-Brücke12 über die Drina (UNESCO-Weltkulturerbe; Baubeginn 1571).


10

die Grabsteine stehen in der UNESCO-Welterbe-Liste, zusammen mit denen in 3 benachbarten Ländern.

11

häterische christliche Religionsgemeinschaft auf dem südlichen Balkan; lehnen die Sakramente, die Taufe und die Ikonen-Verehrung ab.

12

bekannt geworden durch den Roman "Die Brücke über die Drina" des jugoslawischen Literaur-Nobelpreisträgers Ivo Andrić.